Schutzzaun Nr.  245  L 260 Wochenauer Steige

Land:

Deutschland

Bundesland:

Baden-Württemberg

Kreis:

Alb-Donau-Kreis

Länge:

400 m

Material:

Folie

Fangeimer:

35 Stück

Schutz der

Hin- und Rückwanderung


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Besonderheit bei der Rückwanderung 2006: Von 400 zurückwandernden Erdkröten-Weibchen unmittelbar nach der Laichzeit waren 60 Erdkröten(=15%) immer noch mit dem Männchen verpaart. Die Männchen spürten am prallen Bauch des Weibchens, dass diese nicht oder nur teilweise abgelaicht hatten und beendeten die Umklammerung auch bei der Rückwanderung nicht !!! Da am Laichteich alles in Ordnung war, ist uns dieses Verhalten ein Rätsel! Historie: Nach der Erstellung eines größeren Lehmteiches im Jahr 1992 auf dem Golfplatz östlich der L 260 hat im Folgejahr eine Erdkrötenwanderung aus dem westlichen Hangmischwald zum Golfplatz eingesetzt, obwohl dort in der näheren Umgebung nie eine Laichmöglichkeit für Erdkröten war. Nur etwa 50 Grasfrösche hatten in einem kleinen, kühlen Fischgewässer zur Not abgelaicht. Die Erdkröten stammten vermutlich von einem 1,5 km entfernten Fischteich im weiter südlich liegenden Illerrieden. Durch das jährliche Absammeln an dem flexiblen Amphibienzaun der Wochenauer Steige (zwischen Hangwald und Golfplatz) und dem (neuen) geeigneten Laichgewässer hat der Bestand an Erdkröten bis 2003 jedes Jahr zugenommen.Dies war anfangs auch bei den Grasfröschen so, bis 1999 durch einen rechtswidrigen Herbizideinsatz am Ackerrand neben dem schilfigen Überwinterungsgebiet der Grasfrösche 95% der Froschpopulation während eines Winterschlafes verendete! Der fast ausgelöschte Bestand erholt sich nur langsam wieder, da junge Grasfrösche auch außerhalb der Amphibienschutzzäune die Straße versuchen zu überqueren oder die flexiblen Zäune zur Wanderung der Jungfrösche längst abgebaut sind. Die verwandelten Jungkröten wandern dagegen zu Hunderttausenden fast alle über die Golfbahnen von der Straße weg in Richtung Osten zum Illerauwald und überqueren die Straße erst im Frühherbst auf der Suche nach Winterquartieren im westlichen Hangwald. Die adulten Erdkröten wandern zu 60 - 90% in den vier Wochen nach dem Ablaichen in den westlichen Hangwald zurück (die Weibchen meist schon in der nächsten milden Nacht nach dem Ablaichen!), der Rest verbringt den Sommer im östlich gelegenen Illerauwald und wandert im September z. T. 1 km weiter nördlich zum Winterschlaf in den westlichen Hangwald. Im Frühjahr kommen jedoch alle Amphibien konzentriert wieder an dem 400m langen Zaunabschnitt an und suchen die (mittlerweile zwei) Lehmteiche am Golfplatz auf.

BUND Dietenheim, Ulrich Müller (Tel.07347/3399) bernd-ulrich.mueller@t-systems.com

 

Fangzaunergebnisse

Eine Angabe in der Form 20,6,23 bedeutet: 20 Männchen, 6 Weibchen, 23 Jungtiere

Art

1993

1994

1995

1996

1997

1998

1999

2000

2001

2002

2003

2004

2005

2006

2007

2008

2009

2010

2011

2012

2013

2014

2015

2016

2017

2018

2019

2020

2021

2022

2023

Erdkröte

200

300

350

500

600

900

1000

1200

1400

1700

1800

1300

1600

3080

3260

3100

2550

2500

1800

1400

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

Grasfrosch

150

200

200

300

350

400

400

5

8

15

40

40

60

35

40

60

50

40

50

10

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

Bergmolch

0

0

0

0

5

5

10

10

20

20

30

20

30

30

80

70

70

50

100

70

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

Laubfrosch

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

2

0

2

0

1

1

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0



Letzte Aktualisierung: 08.01.2024