Mailing 36/2001 vom 26.08.2001

Literaturtipp: Beiheft der Zeitschrift für Feldherpetologie 3 "Die Smaragdeidechsen - zwei (un)gleiche Schwestern" erschienen

Unter den in Deutschland lebenden Arten steht infolge ihrer Größe und Schönheit die Smaragd- oder Grüneidechse obenan." - Dies war die Meinung von BREHM, der 1867 noch nicht ahnen konnte, dass es"die" deutsche Smaragdeidechse nicht gibt. Erst vor wenigen Jahren konnte gezeigt werden, dass sich hinter dieser Bezeichnung gleich zwei Schwesterarten - Lacerta bilineata und Lacerta viridis - verbergen. Die Tatsache, dass es erst aufwendiger Kreuzungsexperimente und moderner molekularbiologischer Methoden bedurfte, um den Artunterschied zu belegen, zeigt, wie "ähnlich" sich beide Schwesterarten trotz reproduktiver Isolation noch sind. Wie "unähnlich" sich andererseits auch einzelne Populationen innerhalb der beiden Arten sein können, wurde ebenfalls erst kürzlich belegt. Die Variabilität von Populationsgrößen, Populationsstrukturen, Raumnutzungsstrategien, Aktivitätsdynamik, Sozialverhalten, Wachstumsparametern und Fortpflanzungsstrategien trägt dazu bei, dass wir von einem erschöpfenden Verständnis der Lebensweise beider Schwesterarten und ihrer Einzelpopulationen noch weit entfernt sind. Der vorliegende Band trägt das vorhandene Wissen zur Biologie der Schwesterarten zusammen und stellt regionale Bestandssituationen, Gefährdungsfaktoren und Schutzprogramme vor. Er liefert auch Anregungen für weitere Untersuchungen, auf deren Basis sich vielleicht einmal entscheiden lässt, ob es sich bei Lacerta bilineata und Lacerta viridis nun um zwei gleiche oder eher zwei ungleiche Schwestern handelt.

(Format 15 x 21 cm, Br, 143 S., mit 62 Abb., 14 Tab. und 4 Farbtafeln, ISBN 3-933066-09-3,LAURENTI 2001)

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