Mailing 31/2003 vom 19.09.2003

Anfrage zum Sprengen von Laichgewässern

Ich suche nach Erfahrungen im Sprengen bei der Anlage bzw. Pflege / Wiederherstellung von Laichgewässern. Konkret möchte ich einige ältere, z.T. verlandete/verschlammte Bombentrichter im Wald wieder reaktivieren, um insbesondere für die dort lebenden Molche, darunter auch den Kammmolch, geeignete Laichmöglichkeiten zu schaffen. Es handelt sich um recht steile und
ca. 3 - 5 m tiefe Bombentrichter, die alle von Wald umgeben sind. Durch die Steilheit der Trichter und durch die umstehenden Bäume ließe sich eine Entlandung mit Baggern in der Praxis kaum umsetzen, ohne größeren Flurschaden oder Gehölzentfernungen vorzunehmen. Das Sprengen erscheint mit hier eine geeignete Methode zu sein, aus den Trichtern den Schlamm (ca. 0,5 m) zu entfernen. Das THW würde dies kostenfrei, als Übung, durchführen. Alle sicherheitsrelevanten Aspekte wie Absperrung der Waldwege (in welchem Umkreis?) müssen natürlich beachtet werden. Die Flächen liegen jedoch innerhalb der Wasserschutzgebietszone III; hier wurde mir die Vermutung zugetragen, dass es allein wegen der WSG-Auflagen keine Möglichkeiten zur Sprengung gibt. Allerdings haben mir die Techniker des THW versichert, das sich der Sprengstoff nach der
Zündung in Nitratverbindungen umwandle, keine wassergefährdenden Schadstoffe zurückbleiben und daher als Folge lediglich mit einem gewissen Düngeeffekt zu rechnen ist (an diesen Standorten unbedeutend).
Daher die Frage: wer kann mir über Erfahrungen berichten? wie weit fliegen die Bodenteile, Aststücke etc.? ist schon allein durch die vorhandene Trichterform mit einer gewissen Abschirmung gegen zu weit fliegende Teile auszugehen? welche Sicherheitsauflagen sind einzuhalten? welche Sprengstoffe können eingesetzt werden? gibt es Auflagen in Bezug auf den Grundwasserschutz, die ein Sprengen im
Grundwasserwechselbereich untersagen? kann unter Auflagen auch im WSG gesprengt werden? mit welchen Rückständen ist zu rechnen? und: gibt es Erfahrungen, wonach sich der Einsatz der Sprengtechnik wirklich gelohnt hat, oder kam man dort, wo man dies schon durchführte, doch wieder auf das Ausbaggern als Maßnahmen zur Gewässeranlage zurück?

Informationen bitte an Johannes Niederstrasser email: Johannes.Niederstrasser@t-online.de