Mailing 26/2009 vom 06.10.2009

Probleme mit Prädatoren am Schutzzaun

Liebe Amphibienfreunde,
seit 2001 stellen wir in Berlin an der Havelchaussee einen Schutzzaun, um dort ca. 3000 Erdkröten und 600 Teichmolche sicher über die Straße zu bringen. In den letzten Jahren hatten wir vermehrt Probleme mit einem Prädator, der die Kröten aus den Eimern holte, häutete und dann auffraß. Die Molche sind davon nicht betroffen Um was für einen Räuber es sich handelt, ist nicht zweifelsfrei geklärt. Wir vermuten, dass es sich um einen oder mehrere Waschbären handelt. Da die Wanderungsaktivität der Erdkröten in den letzten Jahren insgesamt abgenommen hat, fällt der Faktor Prädation umso stärker ins Gewicht und die Schutzmaßnahme ist unter diesen Bedingungen nicht sinnvoll fortzuführen. Der Straßentod ist allerdings auch keine Alternative.

Unsere Frage ist, ob es ähnliche Beobachtungen bzw. Erfahrungen mit Prädation von anderen Zäunen gibt und welche Gegenmaßnahmen im einzelnen ergriffen wurden. Insbesondere würde uns interessieren, ob es Erfahrungen mit Sicherungskonstruktionen an den Eimern gibt, bei der die Kröten nach wie vor in die Eimer fallen können, aber Räubern der Zugriff auf die Tiere deutlich erschwert bis unmöglich gemacht ist. Wir würden gerne etwas in dieser Richtung unternehmen, haben aber noch keine konkrete Idee, wie so etwas funktionieren könnte.

Wir möchten die Maßnahme auch im kommenden Jahr fortsetzen, vorausgesetzt wir bekommen das Räuberproblem in den Griff. Aus diesem Grund sind wir dankbar für jegliche Form von Hinweisen, Vorschlägen und Anmerkungen.

Reiner Grube
Naturschutzzentrum Ökowerk Berlin e.V.