Mailing 17/2008 vom 19.05.2008

Literaturtipp

Beiheft 12 der Zeitschrift für Feldherpetologie: Die Mauereidechse - erfolgreich im Schlepptau des Menschen von Ulrich Schulte

erschienen.

Keine andere heimische Reptilienart ist so stark an anthropogene Strukturen gebunden wie die Mauereidechse. Die ursprünglich mediterrane Art wurde in ihrer Verbreitung maßgeblich durch den Weinbau mit seinen vielfältigen Mauern- und Terrassensystemen in Südwestdeutschland gefördert.
Wanderte die Mauereidechse zunächst kaum beachtet im Schlepptau des Menschen nach Norden, wurden die Tiere in neuer Zeit zunehmend zum Objekt unzulässiger Aussetzungen. Heute existieren in Deutschland und angrenzenden Ländern zahlreiche Populationen außerhalb des ursprünglichen Verbreitungsareals – teilweise schon seit vielen Jahrzehnten.
So ergibt sich die paradoxe Situation, dass einerseits vor allem durch eine Nutzungsintensivierung, aber auch -aufgabe des Weinbaus Bestandsrückgänge im natürlichen Verbreitungsgebiet zu verzeichnen sind, andererseits aber allochthone Populationen neu entstehen, die von menschlicher Tätigkeit profitieren und sogar expandieren können. In diesem bisher kaum beachteten Spannungsfeld werden neue Fragen aufgeworfen, deren Beantwortung nur durch eine gründliche Kenntnis der Ökologie der Mauereidechse möglich ist.
Der vorliegende Band bietet hierfür die Grundlage. Er fasst den Kenntnisstand über die in Zeichnung und Färbung, aber auch in ihrem Verhalten hochvariable Art zusammen. Ausführlich wird auf die Populations- und Reproduktionsbiologie, sowie auf die noch immer unklare Systematik, die Verbreitung, die Lebensräume und die Nahrungsökologie eingegangen. Aspekte zur Gefährdung und dem Schutz der Art sowie ein eigenes Kapitel zu den allochthonen Populationen runden den Band ab.

Laurenti Verlag
Mai 2008, 160 S., 56 Abb., 17 Tab., 16 Farbtafeln
Br., 15 x 21 cm, ISBN: 978-3-933066-36-7

Bezug: www.herpetoshop.de