Mailing 14/2016 vom 28.04.2016

Anfrage

Analyse der Auswirkungen von Klimaveränderungen und Landnutzung auf
Amphibien und Reptilien

Amphibien und Reptilien sind durch zahlreiche Faktoren gefährdet, u.a.
Klima- und Landnutzungsänderungen. Anders als bei Vögeln und Pflanzen
liegen in Deutschland statistische Analysen über längerfristige Trends
fast ausschließlich aus punktuellen Untersuchungen vor, oft mit nicht
ganz konsistenten Ergebnissen.
Im Rahmen eines Eu-Projektes zum Biodiversitätsmonitoring, EuBon (http://www.eubon.de), möchte das Helmholtzzentrum für
Umweltforschung ähnliche Analysen für weitere Tiergruppen mit folgenden
Zielen durchführen und sucht hierfür noch Kontakt zu Interesenten, die
Daten beisteuern möchten.

Ziele:
1) Anhand von Fallbeispielen zu analysieren, welche verbesserten
Aussagen zu den Effekten von Klima- und Landnutzunsgwandel getroffen
werden können, wenn verschiedene, aktuell in der Praxis übliche
Datensätze aus verschiedenen Regionen kombiniert werden und inwieweit
dies die Schwächen der meist nur kurzen Datenreihen und der Variation
der Reaktion zwischen verschiedenen Populationen ausgleichen können.
2) Empfehlungen zu entwickeln, unter welchen Bedingungen einfache
deskriptive Methoden für die Praxis ausreichend abgesicherte Ergebnisse
liefern und damit breit in der Argumentation eingesetzt werden können
und unter welchen Bedingungen komplexere Methoden, die besondere
statistische Kenntnisse erfordern, notwendig sind

Für das Ziel 1) suchen wir noch ergänzend Daten aus verschiedenen
Regionen in Deutschland, die standardisiert erhoben wurden, am besten
mit Fangzäunen. Zusammenfassende Daten über Beginn Median und Ende der
Laichplatzwanderung (Beginn der Aktivität/Reproduktion bei Reptilien) in
den erfassten Jahren sowie Gesamtzahl gefangener/beobachteter Individuen
sind ausreichend. Falls Daten zu Gewässser/Habitate in der Umgebung
vorliegen, wäre dies zusätzlich wertvoll. Auch Daten standardisierter
Erfassungen, bei denen an einer größeren Anzahl von
Laichgewässern/Habitaten nur Anwesendheit/Fehlen notiert wurde, sind
wertvoll.

Für das Ziel 2) suchen wir noch Daten zu Populationen, für die
detailliertere Daten zur Verfügung gestellt werden können, die erlauben,
die Nachweiswahrscheinlichkeit zu bestimmen und in Analysen zu
berücksichtigen, z.B. Fang-Wiederfang-Daten oder mehrfache Erfassungen
innerhalb eines Jahres. Damit wollen wir analysieren, inwieweit
Fang-Wiederfang-Daten, Zähldaten mit bzw. ohne Berücksichtigung des
Erfassungsprozesses oder weiter vereinfachte Analysen ähnliche
Ergebnisse insbesondere zu den entscheidenden Faktoren für Veränderungen
liefern

Wir würden uns sehr über den Zugang zu solchen Daten freuen. Um den
Aufwand begrenzt zu halten, sollten Daten in einer elektronischen Datei
vorliegen. Selbstverständlich werden alle Daten ausschließlich für die
genannten Zwecke verwendet und alle Personen, die Daten zur Verfügung
stellen, bekommen alle Ergebnisse zur eigenen Weiternutzung zur
Verfügung gestellt. Bei Interesse bieten wir auch Beteiligung an
Publikationen / Interpretation der Ergebnisse oder weitergehende
Einbindung in den geplanten Arbeiten an.

Ansprechpartner:

Klaus Henle klaus.henle@ufz.de Aliénor Jeliazkov Alienor.jeliazkov@ufz.de Reinhard Klenke Reinhard.klenke@ufz.de Dirk Schmeller Dirk.Schmeller@ufz.de Prof. Dr. Klaus Henle
Helmholtz Centre for Environmental Research - UFZ
Department of Conservation Biology
Permoserstr. 15 / 04318 Leipzig

ph: +49 341 235 1270
Fax: +49 341 235 1470 http://www.ufz.de Helmholtz Centre for Environmental Research - UFZ
Registered Office: Leipzig
Registration Office: Amtsgericht Leipzig
Trade Register Nr. B 4703
Chairman of the Supervisory Board:
MinDirig Wilfried Kraus
Scientific Director: Prof. Dr. Georg Teutsch
Administrative Director: Dr. Heike Graßmann